Kirchlich apostolisches Ideal
Die hl. Teresa von Avila übermittelte ihren Töchtern ihren apostolischen Geist, indem sie sie lehrte, ihr ganzes Leben auf den Dienst für die Kirche und das Heil der Menschen auszurichten.
Die Karmelitinnen erfüllen diese Sendung durch ihr immerwährendes Gebet und ihre Selbsthingabe im Bewußtsein, daß zwischen dem Gebet und der Ausbreitung des Reiches Gottes ein tiefer Zusammenhang besteht und es ohne Gebet keine Verwandlung der Welt gibt.
Ihre rein kontemplative Berufung, die jedes äußere Apostolat ausschließt, ist Ausdruck jener Liebe, die größer ist als alles (vgl. 1 Kor 13). Diese Erkenntnis beseelte auch die hl. Therese von Lisieux: „...ich begriff, daß die Kirche ein Herz hat, und daß dieses Herz von Liebe brennt. Ich erkannte, daß die Liebe allein die Glieder der Kirche in Tätigkeit setzt, und würde die Liebe erlöschen, so würden die Apostel das Evangelium nicht mehr verkünden, die Märtyrer sich weigern, ihr Blut zu vergießen..." So entfaltet das verborgene Leben der Schwestern eine außerordentliche apostolische und missionarische Wirksamkeit.
„Ein wenig reiner Liebe ist in den Augen Gottes kostbarer und für die Kirche nützlicher als alle anderen Werke zusammen."(hl. Johannes vom Kreuz) Das kontemplative Leben ist also keineswegs egoistische Weltflucht, im Gegenteil – in der Vereinigung mit Christus wird das Herz einer Karmelitin weit und umfaßt die ganze Welt.