Aspirantat
Das Aspirantat, das ein Jahr dauert, ist eine Zeit des ersten gegenseitigen Kennenlernens der Kandidatin und der Klostergemeinschaft. Es beinhaltet eine Reihe von Begegnungen und des Mitlebens in der klösterlichen Gemeinschaft.
Postulat
Das Postulat beginnt mit dem Eintritt in die klösterliche Gemeinschaft. Beim Eintritt lässt die Postulantin ihr gewohntes Lebensumfeld hinter sich und antwortet mit ihrer ganzen Person der Einladung des Herrn, bei Ihm zu sein. Die Postulantin hat hier Gelegenheit, schrittweise in das Leben der Kommunität hineinzuwachsen und zusammen mit ihr ihre Berufung und ihre Eignung zu prüfen. Unterstützt wird sie dabei durch Unterricht und Begleitung der Noviziatsleitung.
Noviziat
Das Mindestalter zum Beginn des Noviziates beträgt 18 Jahre. Wenn die Postulantin vom Konventkapitel die Zulassung zum Noviziat erhalten hat, steht ihrer Einkleidung nichts mehr im Wege. In einer liturgischen Feier wird die Kandidatin mit dem Ordensgewand bekleidet und erhält eine neuen Namen als Zeichen eines Neubeginns. Das Noviziat ist eine Zeit der verstärkten Ausbildung. Biblische, liturgische, theologische und karmelitanisch-teresianische Themen stehen auf dem Programm. Auch die Einübung in den karmelitanischen Alltag hat einen wichtigen Stellenwert. Die Novizin kann langsam lernen, in der Gegenwart des Herrn zu leben und ihn in allem zu suchen: im Schweigen und in der Einsamkeit, aber auch in den Alltagsbeschäftigungen und im Gemeinschaftsleben. Dies ist ein lebenslanger Prozess. Nach zwei Jahren kann die Novizin mit Zustimmung des Konventkapitels die zeitlichen Gelübde ablegen.
Zeitliche Profess
„Jetzt wird es langsam ernst“. Während der Postulats- und Noviziatszeit können sich die Wege von Kommunität und Kandidatin jederzeit wieder trennen. Nun aber bindet sich die Kandidatin durch ein öffentliches Gelübde für drei Jahre an diese Kommunität. Während dieser drei Jahre können sich die Erkenntnisse und Erfahrungen der Noviziatszeit vertiefen und vervollständigen. Es stehen der Neuprofesse vermehrte Zeiten der spirituellen Weiterbildung zur Verfügung. Sie wächst auch mehr und mehr in die Verantwortung für das Wohl des Gesamtkonvent hinein. Die Schwester bereitet sich kontinuierlich auf die Ablegung der feierlichen Profess und damit auf die endgültige Weihe an Gott vor. Entscheidet sie sich für ein Leben als Karmelitin, dann erneuert sie nach den drei Jahren, jährlich Ihre Profess bis zum Ablauf von insgesamt fünf Jahren und bittet dann um Zulassung zur Feierlichen Profess
Feierliche Profess
Da man nicht nur auf Probe lieben kann (Johannes Paul II) und da wahre Selbstverwirklichung nur im Loslassen seiner selbst möglich ist (Benedikt XVI), bedarf es der endgültigen Entscheidung.
Im öffentlichen Gelübde der feierlichen Profess bindet sich die Schwester für ihr ganzes Leben an unseren Orden und an unser Kloster. Als äußeres Zeichen ihrer Weihe erhält sie den schwarzen Schleier.
Sie ist jetzt voll eingegliedert in die Gemeinschaft, darf somit am Konventkapitel teilnehmen – mit allen Rechten und Pflichten am Aufbau der Gemeinschaft mitarbeiten.
Professformel
Ich Schwester NN möchte ein Leben in treuer Nachfolge Jesu Christi führen, geleitet von der Jungfrau Maria.
Vor meinen anwesenden Mitschwestern gelobe ich dem allmächtigen Gott in Deine Hände, Schwester NN (Priorin), für immer ehelose Keuschheit, Armut und Gehorsam, gemäß der Regel und den Satzungen der unbeschuhten Schwestern des Ordens der Seligen Jungfrau vom Berge Karmel.
Dieser von der hl. Teresa gegründeten Ordensfamilie übergebe ich mich ganz. Mit der Gnade der Gottesmutter möchte ich im Dienst für die heilige Mutter Kirche durch beständiges Gebet und evangelische Selbstverleugnung zur Vollendung der Liebe gelangen und den dreifaltigen Gott lobpreisen in Ewigkeit.